Preisverleihung
Energiewettbewerb 2008

Ideen sind vorhanden, die Realisierung ist gefragt

Bei der Preisverleihung des Energiewettbewerbs von Rii-Seez Power vom 31. Oktober 2008 konnten insgesamt sechs Arbeiten ausgezeichnet werden. Je drei Gewinner in den Kategorien Stromproduktion und Energiesparen durften die Preisgelder vom Präsidenten des Naturstrom-Beirats von „Natürlich Rii-Seez Power“, Eduard Tanner, an der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs NTB entgegennehmen.

Der Energiepool Rii-Seez Power, eine Interessengemeinschaft der lokalen Energieversorgungsunternehmen im oberen Rheintal, Werdenberg und Sarganserland, hat an seinem Wirtschaftsanlass bei oerlikon solar im Frühsommer zu Teilnahme am diesjährigen Energiewettbewerb aufgerufen. Dieser öffentlich ausgeschriebene Wettbewerb soll dazu dienen, das Bewusstsein für Energie, im speziellen für Strom, zu fördern und Lösungen für den nachhaltigen Umgang und die Stromproduktion in unserer Region zu thematisieren. Erfreulicherweise wurden zwölf Arbeiten eingereicht, welche eine Jury des Naturstrom-Beirats von „Natürlich Rii-Seez Power“ analysierte und rangierte. Am letzten Freitag war es soweit und die Preisträger durften ihre verdiente Auszeichnung in Empfang nehmen.

Sehr interessante und vielfältige Ideen wurden eingebracht. Im Bereich Stromproduktion gewann das Pizol-Windkraftwerk, welches von Timmy Kuipers und Johannes Schindler der Kantonsschule Sargans eingereicht wurde. Sehr exakt haben die zwei jungen Studierenden die Situation und die Möglichkeiten der heutigen Technik abgeklärt und die Machbarkeit eines solchen Windparks auf dem Mugger Chamm aufgezeigt. Unter dem Begriff Aufwindkraftwerk konnte sich die Jury vorerst kaum etwas vorstellen. Was beim Studium der Unterlagen zum Vorschein kam, war verblüffend. Ein Windkraftwerk in den Steigstollen des Bergwerks Gonzen, das durch die Temperaturunterschiede zwischen dem Berginnern und dem Bergäussern angetrieben wird. Hier kann man von echten Synergien sprechen, was die Jury bewog, dieser Arbeit von Matthias Krebs und Simon Laube, ebenfalls von der Kanti Sargans, den zweiten Preis zu geben. Ein weiteres regionales Projekt, eingereicht von Ulrich Weber vom Verein Grabser Mühlbach, konnte mit dem dritten Preis ausgezeichnet werden. Hier standen die Nachhaltigkeit, die Erneuerung und der Respekt gegenüber den Pionieren dieser alten Kraftwerke am Mühlbach im Zentrum.
Unter Energiesparen kann man sich einiges vorstellen, leider nur wenige setzen es um. Ein weiteres Projekt der Kanti Sargans von Daniel Graf und Jan Aeschlimann wurde für die getätigten Energiesparabklärungen und Umsetzungsvorschläge für die Kantonsschule Sargans mit dem ersten Preis belohnt. Besonders stark wurde die Vorbildfunktion dieser Gruppierung bewertet. Auf dem zweiten Platz rangiert die Idee von Jakob Buschor aus Altstätten, der dem Energiesparen durch geeignete Anlaufstellen zum Durchbruch verhelfen will.

Mit dem dritten Preis wurde das technisch wohl anspruchsvollste Projekt von Stefan Schmidt aus Grabs ausgezeichnet: ein Adsorptionsspeicher für Niedertemperaturwärme. Leider noch etwas entfernt von der wirtschaftlichen Umsetzung hat diese zungenbrecherische Arbeit die Jury durch das mögliche Potenzial überzeugt. Es steht jedoch noch Einiges an Forschungs- und Entwicklungsarbeit an.

Im Vorfeld dieser Preisverleihung sprach Dr. Daniele Ganser, Friedensforscher und Historiker von der Uni Basel, zum Thema „Peak Oil“. Eindrücklich und zugleich beängstigend, welche Thesen er in seinem Vortrag aufstellte und wo er die Lösung des Energieproblems sieht. Er hat sein Ziel erreicht, indem er die zahlreich erschienenen Zuhörer zum Nachdenken angeregt hat.

Rii-Seez Power will mit dem Naturstrom-Fonds, welcher dank den Naturstromkunden und deren Naturstromkonsum gespiesen wird, in den Bereichen Klima und Umwelt regionale Akzente setzen. Der Energiewettbewerb zeigt eindrücklich, dass das Potenzial an Ideen vorhanden ist. Jetzt gilt es, den einen oder anderen Vorschlag zu realisieren. Eine Umsetzung wird die finanziellen Möglichkeiten des Energiepools Rii-Seez Power bei weitem übersteigen, aber anhand von konkreten Ideen und kleinen Pilotprojekten kann versucht werden, geeignete Investoren zu überzeugen.
Tatsache ist, dass „nur durch das Machen“ Änderungen möglich werden.

(Quelle: www.rii-seez-power.ch)